Dienstag, 11. Juli 2017

Es gibt sie noch - die gute urbane Schrauberbude

Am letzten Wochenende im Harz wurden wir zu einem ungeplanten kleinen Wartungstermin gedrängt.

Durch unerklärliche Materialermüdung im italienischen Filigrangefährt hatte sich der Bremshebel vorne und hinten dematerialisiert.

Dies ist zufällig zutage gekommen, als wir sowieso in einer Rechtskurve im Gegenverkehr Pause machen wollten. Überraschenderweise war genau in dem Moment auch der Fusshebel der hinteren "Bremse" abgefault.

Obwohl ich gegen den dadurch resultierenden Stillstand protestierte und wiederholt auf die immer schlechter werdenden Rundenzeiten hinwies, wollte der Blinde mit diesen kaum erwähnenswerten Mankos die Fahrt nur mit kleiner Schleichfahrt fortsetzen.
Nun war scheinbar es an der Zeit, sich kompetente Hilfe zu suchen.
Dem Ducati-Werkshändler in der Nähe war dieses Rasselgerät (auch hier ist das Moped gemeint) auch nach Sichten der Papyrushandbücher  aus dem Mittelpaläolithikum gänzlich unbekannt und verweigerte seine Mithilfe beim Beheben des Dilemmas. Er befürchtete wohl eine Infektion seiner dort stehenden Divas und wir begaben uns weiter auf die Suche.

Nach diversen Telefonaten mit der Seelsorge hat man uns auf eine urbane Werkstatt aufmerksam gemacht, die ich hier wirklich löblich erwähnen möchte.




Wenn Ihr im Harz unterwegs seid und Reparaturen braucht, ist dieser Ort der Richtige für Euch:
http://heller-zweiradtechnik.de/


Der vordere Hebel wurde fachmännisch erneuert und sieht aus wie im Original.


Den geschulten Augen und Ohren des Mechanikers ist dann noch eine Kleinigkeit aufgefallen....

Auf diesem Bild ist hoffentlich zu erkennen, dass der hintere Bremsbelag nur durch Schmodder in der Zange gehalten wurde und nicht durch die dafür vorgesehenen Stifte dort verweilte. Auch von meiner Seite nochmal herzlichen Dank an diesen RIESENPENNER, der wohl vor Jahren diese dort schlampig eingesteckt hat.
Kein Wunder dass der Hebel abstarb, weil er wohl seine Existenzberechtigung an sich in Frage stellte.  Der Blinde wollte immer bremsen, es ging aber nie, daher die erstaunlichen Streckenzeiten....






Die restlichen dahingeschiedenen Extremitäten der Duc wurden weitestgehend restauriert, so dass einer sorgenfreien Weiterreise nichts mehr im Weg stand.

Ich verschluckte vor Ort noch eine Pulle vorzüglichem Destillats um mir etwas Mut für die
















Weiterfahrt zu machen. Denn der Wahnsinn ging weiter.

Wir genossen das Wochenende in einer verrottenden Kackbude namens "BH29.de" (mit Gammelmampf und Aufbackbrötchen), von dessen Besuch ich hier ausdrücklich abrate.

Aber schön war's trotzdem und ein Versuch einer Neuunterkunft natürlich auch.
In diesem Sinne : "Glückauf"